Es ist manchmal erstaunlich wie es Firmen hinkriegen hinter dem Trend hinterherzuhinken und dann auch noch ein blaues Auge zu kassieren. Seit heute hat xing eine Wahlplatform für die kommende Bundestagswahl eingerichtet, natürlich mit Gruppen für die Parteien und ein Wahlbarometer, halt etwas um immerhin zu sagen, man erlaubt seinen Benutzern politisch aktiv zu sein. Es ist zwar kein Vergleich zu dem VZ-Netzwerk (was damit gegenüber Facebook punkten konnte) und Youtube möglich, aber es passt zu der Öffnung von xing in den letzten Monaten. Bis dahin ist alles schön und gut, aber wer fehlt bei dem Wahlbarometer? Die Piratenpartei! Begründung (auf Anfrage) die Partei besitzt keine Fraktionsstärke, okay ich kann verstehen, wenn Infratest und Co. solch eine Aussage treffen, aber xing?
Xing verdient ihr Geld durch potentielle Piratenwähler und dass die Abstimmung repräsentativ sein soll, haben sie ausgeschlossen: „Rückschlüsse auf den Wahlausgang der Bundestagswahl 2009 sind nur bedingt möglich.“ Als Firma würde ich mir mehrmals überlegen so engstirnig zu argumentieren, wenn meine Kunden dies als Grund auffassen, den Dienst zu kündigen. Als Unternehmer wäre es mir doch egal ob die Piratenpartei in dem Wahlbarometer steht, solang es einen Teil meiner Kunden (immerhin ca. 3000 Abstimmer glücklich machen würde). Oder war es nur ein tückischer Plan um ein wenig PR zu machen? Den Piraten kann es egal sein, wieder auf sich aufmerksam gemacht und dann auch noch an dem Tag wo Ulrich Wickert gesagt hat: „Lieber Piratenpartei wählen, als nicht wählen!“